2005-02-27 14:04:36

Vatikan: Jüdisch-christliche Pilgerradlfahrt von Rom nach Jerusalem


Neben all den Gläubigen, Touristen und Journalisten war auch eine andere Gruppe heute auf dem Petersplatz: Mit Fahrrädern bewaffnet standen da die Mitglieder einer jüdisch-christlichen Radwallfahrt. Heute starteten diese auf dem Petersplatz ihre Tour, die sie in mehreren Etappen bis zur Klagemauer in Jerusalem bringen soll - eine Achse zwischen den beiden größten Heiligtümern des Christen- bzw. des Judentums, erklärt Edward Kessler, der Gründer des Zentrums für jüdisch-christliche Studien in Oxford. Was gäbe es für ein besseres Mittel, als den Pilgerweg zwischen Vatikan und Klagemauer, sagt er:
"Wir sind 19 Radfahrer, die losfahren, und hoffentlich sind es auch 19 Leute, die dann in Jerusalem ankommen werden. Es ist eine Mischung aus Christen und Juden, Junge und Alte, Frauen und Männer; vor allem sind wir aus England. Viele von uns arbeiten an der Universität von Cambridge, wo sich das einzige Zentrum für das Studium christlich-jüdischer Beziehungen in Europa befindet. Wir dachten, es sei eine gute Idee, eine Gruppe zusammenzubringen, die miteinander studiert und betet und sich auf den Pilgerweg nach Jerusalem macht."
In mehreren Etappen sind die interreligiösen Radler nun unterwegs: Von Rom nach Bari, von dort mit dem Schiff nach Griechenland, per Rad bis nach Athen und dann mit dem Flugzeug nach Israel, wo sie dann von Beerschaba aus durch die Wüste bis nach Jerusalem radeln. Zwei Botschaften hätten die Fahrradfahrer im Gepäck, sagt Edward Kessler:
"Zuerst einmal: Dialog zwischen zwei Glaubensrichtungen ist kein Luxus, er ist eine Notwendigkeit. Und zweitens: Gemeinsam können Juden und Christen das schaffen, was wir Juden "Heilung der Welt" nennen, und was meine christlichen Freunde "Gottes Reich auf Erden" nennen."
Eine beeindruckende Initiative des interreligiösen Dialogs, das sagt auch Salesianerpater Norbert Hofmann von der päpstlichen Kommission für den Dialog mit dem Judentum. Er wird selbst auch die erste Etappe mit den Pilgern unterwegs sein:
"Juden und Christen können gemeinsam unterwegs sein, sie sind Freunde geworden im Laufe der letzten vierzig Jahre. Das Konzilsdokument "Nostra Aetate" über den jüdisch-christlichen Dialog ist vor vierzig Jahren verabschiedet worden. Diese Radtour ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass in diesen vierzig Jahren viel gewachsen ist an jüdisch-christlicher Verständigung."
(rv 27. 2. 05 lw)







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