Nach seiner dritten Nacht im Krankenhaus hat sich Papst Johannes Paul II. am Sonntag
Mittag während des Angelusgebets kurz am Fenster des Gemelli-Krankenhauses gezeigt.
Aus dem geschlossenen Fenster hat er die Gläubigen vor der Klinik gegrüßt und mit
der Hand das Zeichen des Segens gemacht, während auf dem Petersplatz der Substitut
im Staatssekretariat, Erzbischof Leonardo Sandri die Botschaft des Papstes zum Angelus
vorlas. Zum ersten Mal in der Geschichte des Pontifikates ist damit Johannes Paul
beim Angelusgebet nicht selbst in Erscheinung getreten. Der Auftritt des Papstes am
Fenster der Klinik war nicht vorgesehen gewesen. Noch einmal, so verlas es Erzbischof
Sandri, wende sich der Papst aus dem Gemelli-Krankenhaus an die Gläubigen:
"Ich danke euch von Herzen und fühle euch alle nahe im Geiste. Ich denke an euch,
die ihr euch auf dem Petersplatz versammelt sein, einzeln oder in Gruppen, und an
alle, die von jedem Teil der Erde sich für meine Person interessieren. Ich bitte euch,
mich weiterhin mit eurem Gebet zu begleiten."
Die momentane österliche Bußzeit, so ließ es der Papst weiter verkünden, helfe uns
auch, das Leid besser zu verstehen, das uns in der einen oder anderen Weise treffe.
"Indem wir auf Christus schauen und ihm mit geduldigem Vertrauen folgen, können
wir verstehen, wie jede Form menschlichen Leids in sich eine göttliche Verheißung
von Heil und Freude birgt. Ich möchte, dass diese Botschaft des Trostes und der Hoffnung
zu allen gelange, besonders zu jenen, die schwierige Momente durchleben, und zu denjenigen,
die am Körper oder am Geist leiden."
Der Gottesmutter Maria gegenüber, so der Papst, erneuere er wieder seine Hingabe:
"Totus tuus! Ganz dein! Sie helfe uns in jedem Moment den heiligen Willien Gottes
zu erfüllen. Zu allen gelange mein väterlicher Segen."
Diesen Segen spendete Erzbischof Sandri schließlich im Namen des Papstes - ausdrücklich
den Apostolischen Segen.
Neben mehreren Tausend Gläubigen waren vor allem unzählige Journalisten auf dem Platz
anwesend. Wieder einmal zeigte sich das enorme Medieninteresse, das der Krankenhausaufenthalt
des Papstes erfährt.
(rv 27. 2. 05 lw)