Der St. Galler Bischof Ivo Fürer hat die Ablehnung von Asyl Suchenden als würdelos
kritisiert. Er fordert die Regierung des Landes zu mehr Solidarität auf. Seit April
2004 erhalten abgelehnte Asylbewerber in der Schweiz keine Sozialhilfe mehr vom Bund,
sondern nur noch Nothilfe. Mit dieser Massnahme nähmen die Behörden eine "neue Not"
der Betroffenen in Kauf, sagt Fürer in einem Interview mit dem "Tages-Anzeiger". "Wenn
ein Migrant von Pontius zu Pilatus geschickt wird, um überhaupt überleben zu können;
wenn er spürt, dass er eigentlich gar nicht existieren dürfte, so wird seine Würde
missachtet", moniert Fürer. Die Behörden müssten einen Weg suchen, der den humanitären
Ansprüchen der Schweiz besser nachkomme.
(Tagesanzeiger, 20.02.05 bg)