2005-02-19 11:34:48

Griechenland: Kirchenputz bei den Orthodoxen


Die orthodoxe Kirche von Griechenland ist um Schadensbegrenzung in dem Skandal bemüht, der sie im Moment bis in die höchsten Ebenen erschüttert. Der Erzbischof von Athen, Christodoulos, verordnet seiner Kirche nun einen „Reinigungsprozess“. In den vergangenen Wochen waren eine Reihe von Affären rund um Korruption, Antiquitätenschmuggel und unerlaubte Sexaffären von griechisch-orthodoxen Priestern und Würdenträger aufgeflogen.
Den beschuldigten Priestern solle ein rascher kirchengerichtlicher Prozess unter Anwesenheit eines Laienanwalts gemacht werden, betonte Christodoulos am Ende des ersten Tag einer eilig einberufenen Sondersitzung des Heiligen Synods in Athen. Im Fall von Verstößen sollten Laien auch bei den Versammlungen des Heiligen Synods zugelassen werden. Außerdem will Christodoulos in jedem Bistum einen Finanzaufsichtsrat schaffen. Das Maßnahmenpaket des Oberhauptes reicht bis hin zum persönlichen Auftreten der Würdenträger: Diese sollen in Zukunft schlichtere Priestergewänder tragen und keine Geschenke mehr annehmen dürfen.
Christodoulos sieht in dem Aufflammen der Skandale eine „konzertierte Aktion“ mit dem Ziel, das Terrain für die Trennung zwischen Kirche und Staat vorzubereiten. In diesem Zusammenhang kritisierte der Athener Erzbischof auch die konservative griechische Regierung, die seiner Ansicht nach "Ungeduld" gegen die griechisch- orthodoxe Hierarchie an den Tag legt.
(afp 19.02.05 gs)







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