2005-02-18 12:18:56

Deutschland: Lehmann nimmt im Visa-Skandal Stellung


Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, hat sich zum deutschen Visa-Skandal geäußert. Durch die laxe Vergabe von Visa vor allem in der Deutschen Botschaft in der Ukraine sind augenscheinlich auch Kriminelle sehr leicht an Einreisevisa nach Deutschland und damit in die Europäische Union gekommen. Lehmann bezeichnete diese Vorgänge am Rande der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gegenüber Radio Vatikan als schädlich für den Gedanken des Austausches von Menschen verschiedener Länder:
„Wir haben da keine offizielle Position von Seiten der Kirche. Aber ich denke, es sind zwei Punkte, die da miteinander in Konflikt gekommen sind: Auf der einen Seite habe ich Verständnis dafür, dass wir den Aufenthalt von Menschen, besonders wenn sie bei uns Arbeit oder einen Ausbildungsplatz finden, erleichtern und ihnen insofern auch den Zugang zum Land ermöglichen. Auf der anderen Seite darf das auf gar keinen Fall dazu kommen, dass man in einer letztlich ungerechten Weise Bevorzugungen ausspricht aus zum Teil nicht sehr sorgfältig recherchierten Entscheidungen heraus. Wenn sich herausstellt, dass Menschen Kriminelle sind oder als Zwangsprostituierte missbraucht werden, dann ist das sicherlich eine Verhaltensweise, die schädlich ist für den Gedanken des Austausches von Menschen verschiedener Länder und verschiedener Nationen. Es ist vor allem aber auch ungerecht.“
Was die Rücktrittsforderungen der Oppositionsparteien vor allem gegen den grünen Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte Lehmann, das sei ein "politisches Spiel", an dem sich die katholische Kirche nicht beteiligen wolle.
(rv 18. 2. 05 lw)







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