Philippinen: Erzbischof, "Abu Sayyaf nicht international vernetzt"
Nach den schweren Bombenanschlägen der vergangenen Tage rechnet die Polizei mit weiteren
Attenaten. Hinter den Terrortaten, bei denen mindestens elf Menschen getötet und 150
verletzte wurden, steht die militante Gruppe Abu Sayyaf. Die philippinische Regierung
sieht Abu Sayyaf als Teil des internationalen Terrornetzwerks um al-Qaeda. Dem widerspricht
Erzbischof Fernando Capaillia, der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz.
Er sagt:
"Vor den Anschlägen vom 11. September war Abu Sayyaf eine fundamentalistische
Gruppierung. Danach haben sie ihre religiöse Prägung immer weiter verloren, bis sie
einfach eine Gruppe von Kriminellen wurden. Und so sind heute auch Christen mit dabei,
denen es einfach um Geld geht. Sie nehmen Geiseln, um zu Geld zu kommen. Aber - entgegen
anderer Behauptungen - es gibt keine Hinweise auf Verbindungen zu radikal-islamistischen
Terrorgruppen in Indonesien oder im Nahen Osten. Die junge Leuet, die bei Abu Sayyaf
mitmachen, tun das, weil sie der wachsenden Armut auf unseren Inseln entkommen wollen."