2005-02-17 14:04:25

Deutschland: Experten wollen Spätabtreibungs-Praxis ändern


Das war deutlicher, als man es ahnen konnte: Bei einer Anhörung im deutschen Bundestag haben gestern nachmittag acht von elf Sachverständigen strikten Handlungsbedarf bei der geltenden Praxis der Spätabtreibungen betont. Im Kern geht es ihnen um psychosoziale Beratungen, die das Gesetz bei solchen Schwangerschaftabbrüchen nach der 23. Woche derzeit gar nicht kennt. Christoph Strack, Korrespondent der Katholischen Nachrichten-Agentur, berichtet aus Berlin
"Außerdem sollte das Arzthaftungsgesetz so geändert werden, dass die ärztliche Haftung für ein Kind als Schaden endlich ausgeschlossen ist. Und mal wieder forderten Experten eine bessere statistische Erfassung von Abtreibungen in Deutschland. Offiziell gab es 2003 nur 217 Spätabtreibungen, aber viele halten diese Zahl für tatsächlich viel höher. Hintergrund ist die Sorge, dassdie Spätabtreibungen auch als Folge der vorgeburtliche Diagnostik zu einer wachsenden Diskriminierung ungeborenen behinderten Lebensführen. Die Union fordert deshalb gesetzliches Handeln. Aber auch nach der Anhörung ist es mehr als unsicher, ob nun etwas passiert. Die Bundesregierung und die rot-grünen Koalitionsfraktionen erklärten gleich im Anschluss, eine Gesetzesänderung sei nicht notwenig, trotz der Expertenaussagen."
(rv 17.02.05 hr)







All the contents on this site are copyrighted ©.