Portugal: Kardinal Bertone leitet Totenmesse für Schwester Lucia
Der Erzbischof von Genua, Kardinal Tarcisio Bertone, nimmt heute nachmittag im Auftrag
des Papstes an der Beerdigungsfeier für Schwester Lucia dos Santos teil. In etwa einer
Stunde wird er die die Totenmesse in der Kathedrale von Coimbra in Portugal leiten.
Dabei wird Bertone auch ein Handschreiben Johannes Pauls überreichen, in dem der Papst
von "Banden spiritueller Freundschaft" zwischen ihm und der Ordensfrau spricht. Besonders
in Momenten des Leidens und der Prüfung habe er sich stets von Schwester Lucia gestützt
gefühlt. Die letzte noch lebende Seherin der Marienerscheinungen von Fatima war gestern
im Alter von 97 Jahren gestorben. Kardinal Bertone traf die Ordensfrau mehrfach persönlich.
Und so erinnert er sich:
"Ich habe sie als eine strahlende, fröhliche Person in Erinnerung. Sie nahm ihre
Visionen voller Freude an. Sie war eine wahre Missionarin für das Leben der Kirche
un der Welt und gleichzeitig voller Freundschaft, Freundschaft für Jesus, Freundschaft
für Maria, die Mutter Jesu und zugleich unsere Mutter. Sie war also eine ganz außergewöhnlich
Frau und zugleich so einfach. Eine Frau des Gebets, eine Frau voller Barmherzigkeit
gegenüber der Menschheit. Denn sie verfügte über eine große Hoffung für die Menschheit."
Portugal gedachte Schwester Lucia heute mit einem Tag Staatstrauer, die großen Parteien
setzten ihren Wahlkampf für die vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag aus. Als
kleines Bonbon haben wir jetzt noch Schwester Lucia im Orginalton für Sie. Der stammt
aus dem Jahr 2000, wo sie an den Seligsprechung von Jacinta und Francisco Marto -
der beiden anderen Seher - in Fatima teilnahm. Bei ihrem letzten großen öffentlichen
Auftritt sagte Schwester Lucia dem katholischen Radio ihres Landes:
"Versucht Gott die Treue zu halten. Und dankt Gott für die Gnade, die er durch
Vermittlung der Madonna Portugal und der ganzen welt geschenkt hat."
(rv 15.02.05 hr)