Die katholische Kirchenleitung reagiert kühl auf Drohungen jüdischer Gruppen aus den
USA. Diese wollen den Vatikan mit einem Prozess zur Herausgabe von Aktenstücken über
getaufte jüdische Kinder zwingen. Der Vatikan hatte während des Zweiten Weltkriegs
mitgeholfen, jüdische Kinder in kirchlichen Einrichtungen und Klöstern vor den Nazis
zu verstecken. Die amerikanische Nachrichtenagentur cns zitiert einen Vatikan-Mitarbeiter
mit den Worten: "Wenn man weiß, wie Archive funktionieren, dann haben solche Drohungen
wenig Sinn." Der Vatikan habe außerordentliche Anstrengungen unternommen, um sein
so genanntes Geheimarchiv so schnell wie möglich für Forscher zu öffnen. Das Angebot
werde aber bei weitem nicht so intensiv wahrgenommen, wie es die Forderungen nach
Archiv-Öffnung immer nahelegten. (cns 31.01.05 sk)