Die Kritik des Papstes an der neuen spanischen Regierung am letzten Montag hat in
Madrid für Verstimmung gesorgt. Das Außenministerium bestellte den päpstlichen Nuntius
ein und erklärte, die Regierung sei befremdet über die Äußerungen Johannes Pauls.
Vor spanischen Bischöfen hatte der Papst im Vatikan eine wachsende "Ideologie des
Laizismus" in Spanien beklagt. Ministerpräsident Jose Luis Zapatero spielte die
Einberufung des Nuntius jetzt herunter und betonte, ihm sei weiter an engen Beziehungen
zum Vatikan gelegen. Spanien sei derzeit so offen für Religion wie noch nie, so der
Premier. Der Pressesprecher des Vatikans - ein Spanier - begrüßte es, dass Madrid
weiter gute Kontakte zum Vatikan halten wolle. Er bekräftigte aber, der Vatikan halte
am Text der Papstrede fest. Eine eingehende Lektüre der Rede werde "die Haltung der
Kirche hinreichend klar machen". (rv/ansa/ap 27.01.05 sk)