Guatemala: Einschüchterungsversuche gegen Kirchenleute
In Guatemala wurden in der Diözese San Marcos am vergangenen Wochenende Büros der
Landpastoral verwüstet. Ganz offensichtlich hatten es die Angreifer auf Bischof Alvaro
Ramazzini abgesehen - denn der hatte zuvor mehrfach anonyme Drohungen erhalten. Betroffen
reagierte auch Bambergs Erzbischof Ludiwg Schick, der sich erst vor wenigen Tagen
in San Marcos mit dem befreundeten Bischof getroffen hatte. Der Hintergrund: Firmen
aus Kanada und den Vereinigten Staaten wollen in der Diözese nahe der mexikanischen
Grenze einen offenen Bergbau zur Goldfindung starten - mit Zustimmung der Regierung,
die auf westliche Devisen hofft. Für die Bevölkerung aber heißt das: Verlust von Land,
auf dem sie Nahrungsmittel anbauen können. Und außerdem, kommentiert Erzbischof Schick
den Vorfall:
"Dieser Bergbau verschluckt sehr viel Wasser und das Grundwasser kann verseucht
werden. Die Landbevölkerung hat sich deshalb gegen diesen Bergbau ausgesprochen und
das auch mit Demonstrationen deutlich gemacht. Die Kirche muss immer auf der seite
derer stehen, die bedroht sind, die schwach sind und muss ihnen eine Stimme geben.
Das hat die Kirche in Guatemala getan, das hat die Landpastoral getan, das hat Bischof
Ramazzini getan. Und die, die da Interesse haben, dass dieser Bergbau doch durchgeführt
wird, die versuchen jetzt, die, die sich auf die Seite dern Armen und Bedrängetn
stellen, einzuschüchtern."
(rv 27.01.05 hr)