Fünf US-Rabbiner und Rabbiner-Studenten haben heute vor einer Kirche in Auschwitz
demonstriert. Sie fordern, dass die katholische Kirche das Gebäude in der Nähe des
früheren Vernichtungslager Birkenau räumt. Mit ihrer Präsenz in dem Haus, das einmal
das Hauptquartier des Lagerkommandanten war, entweihe die Kirche "das Gedenken an
eine Million Juden", so die Demonstranten. Nach ihren Angaben verstößt die kirchliche
Nutzung des Gebäudes gegen ein Abkommen von 1987 zwischen wichtigen Vertretern von
Christentum und Judentum. - Derweil hat in der Maximilian-Kolbe-Kirche in Auschwitz
das Gedenken an die Befreiung des KZ vor sechzig Jahren begonnen. An einer interreligiösen
Feier in der Kirche fünf Kilometer von Birkenau entfernt nahmen auch viele jüdische
Gläubige teil. Gebete wurden auch auf hebräisch und in der Roma-Sprache vorgetragen.
Morgen wollen in Auschwitz Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sowie ehemalige
Häftlinge an die Schrecken von Auschwitz erinnern. Der Papst schickt als seinen Vertreter
den Pariser Kardinal Jean-Marie Lustiger, dessen Mutter in Auschwitz ums Leben kam. (afp
26.01.05 sk)