Südostasien: Spezielle Unterstützung für Frauen gefordert
Nach der großen Flutwelle in Südostasien setzte schnell die Flut der Solidaritätsbekundungen
ein. Eins wurde allerdings bei den Hilfsmaßnahmen oft übersehen: Die besondere Situation
von Frauen in den Flüchtlingslagern. Gabriela Mischkowski ist Asien-Referentin bei
der Hilfsorganisation medica mondiale. Sie berichtet über die Situation in Sri Lanka
und der indonesischen Unglücksregion Aceh:
„Uns haben Nachrichten erreicht, dass dort Frauen, gleich nachdem die Flutwelle
wieder zurück gegangen ist auch vergewaltigt wurden, wir haben konkret Nachrichten
über einige Gruppenvergewaltigungen und auch ein Krankenhaus ganz im Süden von Sri
Lanka hat berichtet, dass dort Frauen behandelt wurden, die vergewaltigt worden sind.“
Aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Frauen in Kriegs- und Krisenregionen
weiß medica mondiale, dass wenige bekannt gewordenen Fälle sexualisierter Gewalt
auf eine vielfach höhere tatsächliche Zahl solcher Taten deutet. Daher die Forderung:
„dass regionale und lokale Frauengruppen beteiligt werden und in alle Entscheidungen,
die getroffen werden, einbezogen werden. Denn die haben den Blick dafür und können
auch ehesten einen vertraulichen Kontakt mit den Frauen herstellen. Das ist erst mal
das Allerwichtigste.
“
Außerdem ganz wichtig: weibliches Betreuungspersonal für die Opfer, psychologische
Hilfe und würdige Gebär-Bedingungen für Schwangere.
(21.01.05 hr)