Irak: Patriarch, Sicherheitslage ist größtes Wahlhindernis
Während im Irak die Sicherheitslage schlechter denn je ist, nähern sich die Wahlen
vom 30. Jänner in großen Schritten. Die Regierung muss die Menschen in die Lage versetzen,
von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, ermahnt unterdessen der chaldäische Patriarch
von Bagdad, Emanuel III. Delly. "Wie kann man wählen gehen, wenn die Straßen abgesperrt
sind? Wie werden ältere Männer und Frauen ins Wahllokal gelangen, wenn es keine öffentlichen
Verkehsmittel gibt, und wenn sie nicht wissen, ob sie überhaupt wieder nach Hause
gelangen? Der einzige Weg, diese Wahlen abzuhalten, ist eine Sicherheitsgarantie",
sagte Delly gegenüber dem Nachrichtendienst der italienischen Bischofskonferenz. Im
Irak fehle es nicht nur an Frieden, sondern auch an Zusammenarbeit in der Bevölkerung.
Auf die Frage, ob ein schrittweiser Abzug der alliierten Truppen möglich sei, sagte
Delly: "Ich weiß es nicht. Was ich sehe, ist das Fehlen jeder Sicherheit, das Chaos.
Doch das betrifft die Regierung - nicht die Kirche." (rv 20.1.05 gs)