2005-01-20 15:07:13

Ruanda: Genozid-Priester schwer belastet


Der erste katholische Priester, der sich wegen Beihilfe zum Völkermord vor dem UN-Tribunal für Ruanda verantworten muss, wird von einem weiteren Zeugen schwer belastet. Der 41jährige Hutu-Priester Athanase Seromba soll Extremisten seiner Volksgruppe angestiftet haben, seine eigene Kirche mit einem Bulldozer zu zerstören. In das Gotteshaus hatten sich zu jenem Zeitpunkt 2.000 Tutsi geflüchtet. Der Priester habe dann das Massaker an den Menschen überwacht, sagte der Zeuge aus.
Nach einer dreimonatigen Pause ist das Gerichtsverfahren gegen den Priester in Arusha gestern wieder aufgenommen worden. Seromba hatte sich 2002 auf öffentlichen Druck dem Tribunal gestellt. Davor hatte er sich mehrere Jahr in Italien in der Erzdiözese Florenz aufgehalten, wo er auch Gottesdienste zelebrieren durfte.
Bei dem Völkermord in Ruanda 1994 sind nach UN-Angaben 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ermordet worden. In den vergangenen Jahren waren mehrere Priester und Ordensleute wegen Mitwirkung an Massakern angeklagt und zum Teil verurteilt worden.
(afp 20.1.05 gs)







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