Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber,
hat sich gegen einen EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen. Die Liste der Defizite
im Bereich der Religionsfreiheit, Gleichstellung von Mann und Frau oder der Minderheitenrechte
sei beachtlich, sagte der Berliner Landesbischof dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er
könne sich nicht vorstellen, dass ein Beitritt der Türkei zur EU einen Baustein für
das künftige Europa darstellen könne. Stattdessen würde die Europäische Union dadurch
zu einer reinen Freihandelszone. Der EU-Verfassungsvertrag sei jedoch mit einem christlich
geprägten Menschenbild verbunden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen,
Volker Beck, warf Huber vor, seine Argumente seien "ausgrenzend und sachwidrig". (Tagesspiegel
am Sonntag, kna)