Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche weist die Kritik von Vatikan-Kardinal
Walter Kasper zurück. Kasper, der den päpstlichen Einheits-Rat leitet, hatte ein Papier
der sogenannten VELKD zu Priestertum und Ordination als ökumenischen Rückschritt bezeichnet. Der
Leitende Bischof der VELKD, Bischof Hans Christian Knuth von Schleswig, sieht das
Papier "klar auf dem Boden eines lutherischen Verständnisses" vom kirchlichen Amt.
Damit gingen "die lutherischen Kirchen unverändert vom Augsburger Bekenntnis als ihrer
Richtschnur aus" - ein Punkt, den Kasper bezweifelt. Es stimme zwar, dass das Papier
auch innerhalb der lutherischen Gemeinschaft umstritten sei, räumt Knuth ein. Aber
diese "innerlutherische Kritik ... redet nicht einer Hinwendung zum römisch-katholischen
Weiheverständnis das Wort", so Knuth. Vielmehr glaube sie "in der Übertragung des
lutherischen Ordinationsverständnisses in konkrete Formen einen anderen Weg gehen
zu sollen". Weil Ökumene von Klar- und Offenheit lebe, sehe er in diesem Papier keine
"Belastung des ökumenischen Dialogs." Der lutherische Bischof bezieht sich auf
Bibel und Augsburger Bekenntnis. Er geht aber nicht auf mehrere ökumenische Konsense
ein, die Kardinal Kasper in seiner Kritik aufgezählt hatte. Hinter diese erreichten
Dialogergebnisse fällt das VELKD-Papier nach Kaspers Ansicht zurück. (pm 14.01.05
sk)