Den Staaten in der Tsunamiregion werden ihre Schulden zwar nicht erlassen, doch aber
gestundet. Das haben die Mitgliedstaaten des Pariser Clubs beschlossen. Die Regierungen
in Südostasien sind jedoch nicht begeistert, sie fürchten langfristig um ihre Kreditwürdigkeit.
Indonesien hat das Moratorium heute bereits abgehelehnt. Von vatikanischer Seite kommt
Zustimmung zu dem Vorschlag, was das Schuldenmoratorium angeht. Der ständige Beobachter
des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Maria Tomasi,
sagt:
"Ich denke, dass diese Idee sehr gut ist und tatsächlich auch Teil
der Kampagne ist, die schon seit Jahren von katholischen und anderen humanitären Organisationen
betrieben wird. Das Ziel ist eben, dass die überschuldeten Länder von einem Nachlass
profitieren können, und dass sie so den Gegenwert der Gelder, die sie ihren Gläubigern
zahlen müssten, dafür eingesetzen, Schulen, Straßen, eben Infrastrukturen aufbauen,
die zerstört wurden - und vor allem dazu, eine bessere Lebensqualität zu erreichen,
das geschieht vor allem durch einen Einsatz für das Gesundheitssystem in diesen Regionen.
Ich denke, dass man aus dieser Tragödie neue Lehren ziehen kann und dass aus dieser
schlimmen Erfahrung auch etwas Gutes erwachsen kann." (rv 13. 1. 04 lw)