Die Frage, ob der Vatikanstaat dem Schengen-Abkommen von 1985 beitreten soll, verdient
„eine aufmerksame Prüfung“. Das sagte der vatikanische Staatsanwalt, Nicola Picardi,
heute bei der Eröffnung des 76. Gerichtsjahres. Die Abkommen würden schließlich nicht
nur die schrittweise Abschaffung der Grenzkontrollen betreffen, sondern auch den Austausch
an Informationen im Sinn des Personenschutzes intensivieren. Dies sei wünschenswert,
weil im Zug der Terrorbekämpfung die Sicherheitsbedürfnisse des Vatikans gestiegen
seien.
Bei der Vorstellung des neuen Kriminalitätsberichtes für den Vatikanstaat ist die
Zahl der unaufgeklärten Diebstähle unverändert hoch. 90 Prozent von ihnen bleiben
Picardi zufolge unaufgeklärt. Die traditionell hohe Kriminalitätsstatistik des Vatikans
sei naturgemäß nicht auf die knapp 500 Bewohner zurückzuführen, sondern auf die 18
Millionen Pilger und Touristen, die jedes Jahr Basilika und Museen besuchten.
(ansa 8.1.05 gs)