2005-01-08 10:46:04

Russland: Kirchen beten gemeinsam für Menschen in Not


300 Millionen orthodoxe Christen haben gestern ihr Weihnachtsfest gefeiert: Jene, die den orthodoxen Kirchen von Russland, Serbien, Polen und der Tschechischen Republik angehören und den julianischen Kalender befolgen. In seiner Weihnachtsansprache erinnerte der Patriarch von Russland, Alexej II., an das Trauma des Anschlags auf die Schule in Beslan und betonte, dass dabei die Mehrheit der Menschen ein Beispiel großer Nächstenliebe gegeben habe. Der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, zu den Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Kirchen beim Feiern des Weihnachtsfestes:

"Die Orthodoxen kennen ein Adventszeit so wie wir, mit Gebet und Fasten. Das ist wirklich sehr ähnlich. Nach diesem schwierigen Jahr, das die Geiselnahme in Beslan und weitere schlimme Terrorakte in Russland sah, und zuletzt die Flutkatastrophe in Asien, beten orthodoxe und katholische Kirche gemeinsam mit anderen Kirchen für die Opfer. Die Geburt Jesu ist ein Zeichen des Erbarmen Gottes. Auch die orthodoxe Kirche will, wie die anderen Kirchen, dieses Zeichen des Erbarmens setzen."

Für russische Christen ist Weihnachten ein besonderes Zeichen der Hoffnung, sagt der Moskauer Erzbischof.

"Vor allem muss man sehen, dass ein Viertel der Menschen in großer Armut lebt. Trotz dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist das russische Volk offen gegenüber dem Wort Gottes. Unsere Kirchen sind nicht zahlreich, aber zu Weihnachten waren die gesteckt voll. Das gleiche gilt für die orthodoxen Kirchen zu DEREN Weihnachtsfest. Das bedeutet, die Menschen in Russland sind auf der Suche nach spirituellen und nicht nur nach materiellen Werten. Und das ist, 70 Jahre nach Beginn der Verfolgungen, neu. Das russische Volk braucht Hoffnung."
(rv 08.01.05 gs)







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