Auf Sri Lanka, wo bis zu 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind, macht sich derzeit
Ulrich Dornberg von Misereror ein Bild von der Situation vor Ort. Der Inselstaat
war bereits vor der Flutkatastrophe ein unruhiges Land. Seit 1983 herrscht Bürgerkrieg
zwischen der Regierung und der tamilischen Separatistenbewegung "Liberation Tigers
of Tamil Eelam". Die Rebellen wollen einen eigenen Staat im Norden und Osten der Insel.
Nach dem Unglück könnte jetzt die gegenseitige Solidarität die Chancen auf Frieden
im Land erhöhen, sagt Länder-Koordinator Dornberg: "Jetzt im Augenblick denken
wahrscheinlich weniger die singhalesische Armee wie die tamilischen Separatisten der
LTTE daran, zu den Waffen zu greifen, sondern für alle steht im Vordergrund, hier
die unmittelbare Katastrophe, da die Not der Menschen zu lindern und vielleicht bringt
das ja auch manche zur Räson, zu sagen: Hier, wir sind alle Menschen, wir helfen einander
bei dieser Katastrophe. Vielleicht finden da Menschen wieder zusammen, die getrennt
waren, wenn sie das Elend sehen, was Menschen, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit,
betrifft." (rv 07.01.2005 wh)