2005-01-05 13:32:47

Vatikan: Jetzt auch Polemik um Johannes XXIII.


Die Polemik um Papst Pius XII. und getaufte jüdische Kinder weitet sich auf den seligen Papst Johannes XXIII. aus. Dieser soll noch als Erzbischof 1946 empfohlen haben, getaufte jüdische Kinder nicht an ihre Familien zurückzugeben, wenn ihre katholische Erziehung nicht garantiert werde. Eine entsprechende Note in französischer Sprache, die bisher Pius XII. zugeschrieben wurde, soll in Wirklichkeit von der Hand seines späteren Nachfolgers sein. Ein französischer Historiker weist darauf hin, dass die Tagebücher von Erzbischof Angelo Giuseppe Roncalli, später Papst Johannes, zu diesem Punkt schweigen. In der Tageszeitung "La Croix" vermutet ein Priester, Roncalli habe damals einfach auf Anfrage hin die damalige Position des Vatikans wiedergegeben, ohne seine eigene Meinung zu nennen. Dagegen sagte ein Mitarbeiter der Kongregation für Heiligsprechungen in der Zeitung "Corriere della Sera", der spätere Papst Johannes XXIII. sei eigentlich "noch traditionalistischer als Pius XII." gewesen. Abseits aller Polemik wissen Historiker, dass Erzbischof Roncalli zahlreichen Verfolgten des Nazi-Regimes, darunter auch vielen Juden, geholfen hat.
(afp 05.01.05 sk)







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