Dschibuti - das ist ein sehr kleines Land im Osten Afrikas, zwischen Äthiopien, Eritrea
und Somalia. 96 Prozent der Bevölkerung dort sind Moslems, nur 4 Prozent Christen,
die Hälfte davon Katholiken. Bischof Giorgio Bertin - der zugleich Apostolischer Administrator
in Somalias Hauptstadt Mogadischu ist - leitet die kleine katholische Gemeinschaft
des Landes. Wir haben ihn nach der Rolle der Katholiken in Dschibuti gefragt::
"Seit der Ankunft der ersten Kapuziner-Missionare im Jahr 1885 hat die Kirche verstanden,
dass sie ihr Zeugnis vor Ort über zwei Wege ablegen kann: die Erziehung und das Gesundheitswesen.
Die Beziehung zu den Leuten war von Anfang an relativ gut - sie haben gesehen, dass
wir keinen Druck ausüben, dass wir nicht versuchen, jemanden unter Druck zum Christentum
zu bekehren. Natürlich sind wir überzeugt von unserem christlichen Zeugnis - aber
im völligen Respekt der Bevölkerung."
Wir wollten auch wissen, ob sich in den letzten Jahren etwas im Verhältnis der Christen
und Muslime untereinander verändert hat:
"In den vergangenen Jahren, vielleicht den letzten sieben, acht Jahren, gab es
immer wieder mal Fundamentalisten, mit denen wir Schwierigkeiten hatten. Manchmal
beleidigten sie uns, manchmal guckten sie uns schief an. Aber im allgemeinen akzeptiert
uns die Bevölkerung in Dschibuti."
(rv 04.01.05 hr)