2005-01-03 14:36:07

Brasilien: Kirche erneuert Kritik an Linksregierung


Die Kirche bleibt bei ihrer Skepsis gegenüber der Politik der Links-Regierung. Vor zwei Jahren hatte der Gewerkschafter Ignacio Lula da Silva die Präsidentschaftswahl mit dem Schlachtruf "Fome Zero" gewonnen. Das staatliche Null-Hunger-Programm ist aber nicht nahe genug an den Bedürfnissen der Menschen, sagt Pater Cesar Moreira, Direktor des Netzwerkes katholischer Radiosender in Brasilien.

"Das Programm wurde von Lulas Arbeiterpartei verabschiedet, die populär war und deshalb Zuspruch unter den Wählern fand. Doch näher beim Volk, und zwar immer schon, ist Brasiliens Kirche. Näher, als das je eine Regierung sein kann! Der Präsident lebt in seinem Regierungspalast in der Hauptstadt. Die Kirchenleute leben unter den Menschen, jeden Tag, sie haben realistischere und bodenständigere Vorstellungen."

Das staatliche Anti-Hunger-Programm ist schlecht organisiert, sagt Pater Moreira. Und: Es sei eine schlechte Nachahmung des Sozialprogrammes der Bischöfe, der "Kampagne der Brüderlichkeit".

"Das staatliche Programm wurde nicht auf alle Regionen ausgeweitet, die es nötig gehabt hätten. Die kirchliche "Kampagne der Brüderlichkeit" ist erheblich besser strukturiert. Alle Gemeinschaften kennen diese Aktion. Die brasilianischen Bischöfe bleiben also bei ihrer Kritik an der Regierung, besonders in Sozialfragen. So sagte der Präsident des Episkopates, Kardinal Majella Agnelo, die Regierung habe mit ihrer Sozialpolitik einfach nicht alle sozialen Schichten erreicht - und damit habe sie ihr Ziel verfehlt. Allgemein ruft die Kirche die brasilianischen Sozialeinrichtungen dazu auf, die Aktivitäten der Regierung etwas kritischer zu sehen."
(rv 03.01.05 gs)







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