Wie sieht die praktische Arbeit von Helfern im Katastrophengebiet aus? In Thailand
haben wir telefonisch die Länder-Koordinatorin Thailand des Malteser Hilfsdienstes
erreicht: Marie-Theres Benner, die seit gestern abend vor Ort in Phuket ist, um die
Hilfsmaßnahmen und Wiederaufbauarbeiten zu planen und zu begleiten. Ihr erster Eindruck:
Die Menschen sind verzweifelt und trauern um tote Angehörige. Viele packen jetzt aber
auch notgedrungen mit an und unterstützen die Nothelfer. Marie-Theres Benner berichtet: "Wir
haben als erstes hier Medikamente und Verbandsmaterial verteilt an Krankenhäuser
und werden jetzt morgen Dinge des täglichen Lebens verteilen, was eben die Menschen
so brauchen, die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Zum Beispiel Decken, Plastiksheeds,
damit sie ein Dach über dem Kopf haben, Matrazen, Kochutensilien, Teller, Löffel,
Waschpulver, also alles, was man erst mal zum täglichen Leben braucht." Auch
in Phuket werden weiter Leichen geborgen, ein Geruch von Verwesung hängt in der Luft,
so die Helferin. Die Nothilfe-Maßnahmen sollen natürlich auch die Ausbreitung von
Seuchen verhindern helfen - das ist im Moment die oberste Priorität. Und dann: "Langfristig
muss man an einen Wiederaufbau denken, also hier sprech ich hauptsächlich von einem
Wiederaufbau der Infrastruktur, das heißt Elektrizität, die teilweise jetzt auch schon
wieder hergestellt wird, die Wasserversorgung und eben auch Aufbau von neuen Häusern
gerade für die, die eben ihre Häuser verloren haben." (rv 31.12.04 hr)