Die Aufgabe der Christen, die Wahrheit in Liebe zu tun, hat Kardinal Christoph Schönborn
heute beim Patroziniumsgottesdienst im Wiener Stephansdom unterstrichen. Der Erzbischof
erinnerte daran, dass auch das bischöfliche Motto seines Vorvorgängers, Kardinal Franz
König, so gelautet habe. Die Verpflichtung, die Wahrheit in Liebe zu tun, gelte vor
allem auch für die ständigen Diakone, deren Dienst Kardinal Schönborn am Fest des
Heiligen Stephanus, des ersten Diakons und Märtyrers, besonders betonte. Das Beispiel
des Heiligen Stephanus zeige, wie das Bekenntnis zu Jesus konkrete Konsequenzen für
das Leben des einzelnen hat. Im Hinblick auf die bevorstehenden Österreich-Jubiläen
- 60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag - betonte Kardinal Schönborn, dass
Österreich heute das Glück habe, in Frieden zu leben. Es gebe wenig Länder, die über
ein so gutes soziales Netzwerk verfügen wie Österreich. Zugleich zeigten Initiativen
wie "Licht ins Dunkel" oder die Sternsingeraktion, wie viel Großzügigkeit und Bereitschaft
zum Helfen in Österreich vorhanden sei. Kardinal Schönborn erinnerte daran, dass sich
am 1. Januar zum 30. Mal das Inkrafttreten der Fristenregelung jährt. Für den Schutz
des
Lebens werde besonders von Seiten der Kirche viel getan. Auch hier gelte das Motto
Kardinal Königs, "Die Wahrheit in Liebe tun". Er danke allen, die sich für den Schutz
des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum letzten Atemzug einsetzen, unterstrich
der
Wiener Erzbischof.
(kap 26. 12. 04 lw)