Die katholische Basisgemeinschaft Sant'Egidio ist im Ausland vor allem für ihre Rolle
im Friedensprozess von Mosambik bekannt. In Italien machte sie sich zunächst durch
Armenküchen einen Namen. An Weihnachten veranstaltet sie auch in diesem Jahr ein Festessen
für Arme und Obdachlose. Dabei erwartet sie anders als in früheren Jahren auch ältere
Italiener, die angesichts steigender Preise immer weniger mit ihrer Rente auskommen.
Claudio Betti erinnert sich noch an die Ursprünge dieser zur Tradition gewordenen
Weihnachtsessen: "
Die Initiative ist vor vielen Jahren mit einer Gruppe von Senioren im römischen
Stadtteil Trastevere entstanden. Damals war es ein einziger Tisch, heute sind es mindestens
fünfzig. Von dort hat es sich zuerst in Rom, dann in ganz Italien und mittlerweile
weltweit ausgebreitet, denn überall da, wo Sant'Egidio präsent ist, gibt es Weihachten
mit den Armen, für Einwanderer, Obdachlose, ältere Menschen, die keine Familie haben
und für Kranke. In unsere Suppenküche in Trastevere kommen in letzter Zeit nicht nur
Immigranten und Obdachlose, sondern immer mehr auch ältere Italiener, die am Ende
des Monats zum Essen kommen, weil ihr Geld nicht ausreicht."
/rv 24. 12. 04 lw)