Südafrika: Rassismus innerhalb der katholischen Kirche
Rassismus gibt es auch innerhalb der katholischen Kirche. Dies ist das Ergebnis einer
zweijährigen Studie der südafrikanischen Bischöfe. Die Trennungen zwischen Schwarzen
und Weissen seien nicht nur ind er Wirtschaft und im kulturellen Bereich noch immer
sichtbar, sondern auch in der Kirche selbst:
„Es herrscht kein Zweifel, dass die römisch-katholische Kirche Rassismus immer
abgelehnt hat. Dennoch hat sich im Pfarreialltag eine eigentliche Rassentrennung durchgesetzt
– auch zehn Jahre nach der Apartheid.“ Mit diesen Worten sorgen die südafrikanischen
Bischöfe für Aufsehen. Während zweier Jahre hat sich die Justitia et Pax-Kommission
Südafrikas mit dem Thema auseinander gesetzt. Fakt ist: Rassendiskriminierung kommt
auch in der katholischen Kirche Südafrikas vor – oft geduldet von Kirchenvertretern
selbst, heisst es in der Erklärung. Das gehe soweit, dass in einigen Pfarreien noch
immer strikte Trennungen zwischen weißen und schwarzen Katholiken vorherrschen. Selbst
schwarze Priester werden mit Misstrauen beäugt und fühlen sich unter Druck – vor allem,
wenn sie in Pfarreien engagiert sind, in denen Weiße die Mehrheit unter den Gläubigen
bilden. Noch immer wird das Pfarreileben von einem europäischen Ideal her betrachtet,
in dem schwarzafrikanische Traditionen keinen Platz finden. Einzige Lösung, die die Bischöfe anbieten: Den Dialog weiterzuführen.
(rv 22.12.04 heh)