Deutsch-russische Konsultationen: Seit gestern Abend ist Russlands Präsident Wladimir
Putin in Deutschland zu Besuch - zu Gesprächen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Um Geschäfte soll es gehen, um Eisenbahnbau und ähnliches. Aber auch die große Überraschung:
Präsident Putin ist bereit, über das Thema Tschetschenien zu sprechen - und, so hieß
es - die Vorschläge der Europäischen Union zur Konfliktlösung seien im Kreml mit Wohlwollen
aufgenommen worden. Ein Schritt auf den Westen zu nach den Meinungsverschiedenheiten
über die Krise in der Ukraine? Paul Lansu vom Internationalen Büro von Pax Christi
in Brüssel meint, die Gefahr eines neuen Ost-West-Konfliktes durch die Ukraine-Diskussion
bestehe allen Unkenrufen zum Trotz nicht. Trotzdem komme dem Gespräch Putin-Schröder
eine große Bedeutung zu:
"Präsident Putin und Bundeskanzler Schröder sind sehr pragmatische Leute und sollten
diese Verhältnisse auch pragmatisch analysieren. Die Probleme liegen eher in den Ländern
selbst, so etwa mit den verschiedenen Völkern, es gibt eben immer diesen ethnischen
Konflikt - und eben auch die Positionen der verschiedenen Religionen. Das ist alles
andere als einfach. Aber ich glaube nicht, dass das zu einem neuen Ost-West-Konflikt
führt."
(rv 21.12.04 lw)