"Der barmherzige Samariter" - so heißt die neu gegründete Anti-Aids-Stiftung des Papstes,
die heute im Vatikan vorgestellt wurde. Johannes Paul II. hat jetzt 100.000 Euro
für die Betreuung Aidskranker zur Verfügung gestellt. Wir haben Kardinal Javier Lozano
Barragán, den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, nach den
Aufgaben gefragt: "Das Ziel dieser Stiftung ist, die Bedürftigsten unter den
Kranken, und besonders unter den AIDS-Kranken finanziell zu unterstützen. Die Kirche
Christi versucht auf diese Weise, den Auftrag Jesu zu erfüllen und sich um die Kranken
zu kümmern. Sie will ein Zeichen solidarischer Liebe zu denjenigen zeigen, die von
allen verlassen sind." Über 22 Millionen Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie
Anfang der 80er Jahre bereits an den Folgen der Immunschwächekrankheit gestorben,
heute sind über 37 Millionen Personen an Aids erkrankt. Anlass genug für den Päpstlichen
Rat für die Krankenpastoral, aktiv zu werden, unterstreicht Kardinal Barragán: "
Denn - wie der Papst selbst sagt - es ist Zeit für eine Kreativität der Barmherzigkeit.
Die zeigt sich nicht nur in der Wirksamkeit der Hilfe für die Kranken, sondern auch
in der Bereitschaft, dem Leidenden zur Seite zu stehen, mit ihm solidarisch zu sein.
Die Geste der Hilfe darf also nicht wie ein demütigendes Almosen verstanden werden,
sondern wie geschwisterliches Teilhabe." Dazu rief der Kardinal um Spenden
auf, die vor allem auch für die bessere Versorgung mit Aids-Medikamenten in Entwicklungsländern
eingesetzt werden sollen. (rv 17.12.04 hr)