2004-12-17 14:25:42

Deutschland: Kirche setzt weiter auf Sparkurs


Die Sparmaßnahmen in den deutschen Diözesen - bisher hatten sie sehr unterschiedliche Gesichter. Eine Alternative zum Sparen an sich gibt es jedoch nicht - betont Finanzexperte Norbert Feldhoff. Er ist Dompropst in Köln und war rund 30 Jahre Generalvikar des Erzbistums. Wegen der geringer werdenden Einnahmen aus der Kirchensteuer appelliert er an die Bistümer:
Sie müssen lieb gewordene Aufgaben aufgeben. Es muss vor allem das Personal reduziert werden und es müssen auch Gebäude reduziert werden, weil die dauerende Folgekosten verursachen. Dazu kommt aber auch, wenn die Zahl der Katholiken zurückgeht, ist die Zahl der Pfarreien und der Einrichtungen zu groß, deshalb muss man unabhängig von den geringer werdenen Geldmitteln Gebäude und Personal reduzieren.

Feldhoff fordert auch ein Umdenken in der Pastoral. Für weniger Personal brauche es neue Wege und andere Schwerpunkte. Im Bezug auf die weltkirchlichen Aktivitäten seien die Folgen der Sparmaßnahmen noch nicht abzusehen. Unter Umständen müssten aber auch die Ausgaben für Mission und Entwicklungshilfe zurückgefahren werden.
Die Kirchensteuer als solche sieht Feldhoff jedoch nicht in Gefahr. Der Staat sei auf die Unterstützung der Kirche aus Kirchensteuermitteln angewiesen:
weil die Kirchen, also die evangelische und die katholische Kirche, mit ihren Aktivitäten für eine große Vielfalt im Bildungs- und Sozialbereich sorgen, und auch materiell die staatliche Seite erheblich in Pflichtaufgaben entlasten.
Bei einemm Wegfall der Kirchensteuer kämen auf Bund, Länder und Kommunen heute noch unabsehbare Kosten zu, betont Feldhoff.
(rv 17.12.04 bp)







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