In Österreich ist gerade eine Studie über die erste Instanz des Asylverfahrens herausgekommen
- und sie die stellt den Bescheiden dieser Instanz ein miserables Zeugnis aus: „indiskutabel
schlecht“ lautet das Urteil. Jetzt fordern Menschenrechtler schnelle Verbesserungen.
Diakoniedirektor Michael Chalupka betont: „Was wir uns immer wieder sagen müssen,
ist, dass im Asylverfahren Entscheidungen über Schicksale getroffen werden. Entscheidungen,
die auch über Leben und Tor entscheiden können. Dazu muss man qualifiziert arbeiten
und kann nicht so dahernudeln, wie es jetzt passiert, weil genau dieses Nudeln und
Hudeln führt dazu, dass dann die Asylverfahren enorm lange dauern, dass dann in allen
Instanzen die Rechtsstaatlichkeit wieder hergestellt werden muss. Die Rechtsstaatlichkeit
muss schon in einer qualitätsvollen ersten Instanz passieren, dann dauern sie auch
nicht so lang, dann kann man das Ziel einer Verkürzung erreichen.“ Das ist
keine hehre Utopie, sondern in realistischer Reichweite, sagt Heinz Patzelt, der
Chef von amnesty international in Österreich: „Das Ding ist einfach zu lösen
und es ist nebenbei auch ökonomisch einfach zu lösen, um das gleich zu sagen. Dermaßen
wird unendlich viel Geld – man muss es klar sagen - verschwendet, Menschen drei, vier,
fünf Jahre lang in einer Bundesbetreuung, die keine Betreuung, sondern eine Verwahrung
ist, unterzubringen. Wenn man Teile dieses Geldes nähme und die Ressourcen der ersten
Instanz aufstocken würde, dann wäre das Problem nicht nur menschlich, nicht nur menschenrechtskonform,
nicht nur verfassungskonform, nicht nur flüchtlingskonventionskonform, sondern
auch ökonomisch richtig gelöst.“ (rv 16.12.04 hr)