2004-12-06 10:11:36

Türkei: Verstimmung wegen Patriarch


Die Haltung der türkischen Regierung zum Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel führt zu einer Verstimmung zwischen Ankara und Washington. Die Regierung weigert sich, Bartholomaios als "Ökumenischen Patriarchen" mit weltkirchlichen Funktionen anzuerkennen. Der Sprecher des US-Außenministeriums machte vor
Journalisten in Washington klar, dass die US-Regierung Bartholomaios als "Ökumenischen Patriarchen" betrachte, der der geistliche Führer für ungezählte Menschen "innerhalb und außerhalb der Türkei" sei. Ausgelöst wurde die Kontroverse durch eine Einladung des US-Botschafters in Ankara für eine Delegation prominenter griechisch-orthodoxer US-Bürger. In der Einladung wurde Bartholomaios als Ökumenischer Patriarch bezeichnet. Daraufhin untersagte der türkische Ministerpräsident Tayyib Erdogan schriftlich allen offiziellen
türkischen Repräsentanten die Teilnahme an dem Empfang und veranlasste sie, die Einladungen zurückzuschicken. Im Fernsehen erklärte Erdogan, er werde nicht zulassen, dass ein ausländischer Diplomat einem türkischen Bürger den Titel "ökumenisch" (im Sinne von universal) zubillige, denn das widerspreche den "nationalen Interessen" der Türkei.
(kap 06.12.04 sk)







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