2004-12-04 14:29:45

Mittelamerika: Bischöfe beklagen Armut und Gewalt


Das Sekretariat der Bischöfe Mittelamerikas und Panamas (SEDAC ) hat seine Versammlung in Costa Rica beendet. Mit dabei waren 50 Bischöfe und zwei Kardinäle – als Stellvertreter für die einzelnen mittelamerikanischen Bischofskonferenzen. Im Zentrum der Beratungen standen die großen Herausforderungen für die gesamte Region - auf sozialer, politischer und religiöser Ebene. Dazu der hondurianische Kardinal Oscar Arnulfo Rodriguez Maradiaga:
"Entgegen allen Versprechungen, dass die Globalisierung auch zu unseren Gunsten sein würde, zeigen doch die Berichte, dass die Armut weiter zugenommen hat und sich sogar auf breitere Bevölkerungsschichten ausgedehnt hat. Eines der Symptome ist die wachsende Zahl von Migranten, die die Region auf der Suche nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen verlassen. Es ist außerdem klar, dass die Armut auch leicht in Gewalt mündet."
Und obwohl die Jahre der blutigen Kriege und politischen Repressionen überwunden scheinen, ist die ganz alltägliche Gewalt in den Ländern Zentralamerikas noch immer eines der Hauptprobleme, sagt Kardinal Rodriguez Maradiaga:
"Sie quält uns und zieht sich durch alle sozialen Schichten. Niemals zuvor haben die Bürger so laut diese Gewalt beklagt. In Ländern wie unseren werden auch Jugendbanden immer mehr zum Problem. Oft wird über die Folgen dieser Gewalt gesprochen, aber leider werden die Gründe nicht genügend analysiert: kaputte Familien, extreme Armut, Marginalisierung, der Mangel an Bildung und Arbeitsplätzen. Wir sind davon überzeugt, dass man die Kriminalität nur dann wirkungsvoll bekämpfen kann, wenn diese sozialen Probleme ganzheitlich angegangen werden."
(rv 4.12.04 hr)







All the contents on this site are copyrighted ©.