Erzbischof Michael Fitzgerald, der Präsident des Päpstlichen Dialogrates, hat erstmals
China, genauer Hongkong besucht. Zurück von seiner Reise, die ihn auch nach Bali in
Indonesien führte, zieht er eine positive Bilanz. Als besondere Herausforderung für
den interreligiösen Dialog in Asien sieht er eine Verbesserung der Beziehungen zwischen
Moslems und Gläubigen anderer Religionen. "Wir haben mit Kardinal Darmaatmadja,
dem Erzbischof von Jakarta, gesprochen, und er hat uns von der Einsetzung einer interreligiösen
Kommission nach dem schrecklichen Attentat von Bali berichtet. Er hat uns bestätigt,
wie wichtig Kontakte von Religionsführern untereinander und ein gemeinsamer Friedensappell
an die Bevölkerung sind. Wir haben aber auch über die unlauteren Evangelisierungsmethoden
einiger christlicher Gruppen gesprochen, die die Angehörigen anderer Religionen provozieren."
Fitzgeralds Besuch in Hongkong war für ihn der erste direkte Kontakt mit China.
Zur Lage dort meinte er: "Vielleicht gibt es heute eine größere Freiheit. Die
katholische Kirche wächst, und zwar nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch
in den Städten, wo auch Menschen mit besserer Bildung Interesse am Glauben zeigen.
Aber das Problem der Freiheit für die Verantwortlichen der Kirche besteht weiterhin,
ebenso wie das freier Beziehungen zum Ausland. Die Kirche in China braucht unsere
Solidarität und unser Gebet." (rv 3.12.04 hr)