2004-11-30 14:44:39

Deutschland: Weltweiter Städtetag gegen Todesstrafe


In 300 Städten der ganzen Welt finden heute Aktionen aller Art gegen die Todesstrafe statt. In Europa ist sie abgeschafft, in vielen anderen Teilen der Welt finden immer noch Hinrichtungen statt, und Verurteilte harren mitunter jahrzehntelang in Todeszellen aus.
Der Städtetag gegen die Todesstrafe hat in Italien seinen Ursprung. Hier schaffte vor über 300 Jahren der Habsburger Leopold von Toskana als erster Todesstrafe und Folter in seinem Staat ab – an einem 30. November. Darauf berief sich die Basisgemeinschaft Sant Egidio, als sie diesen Städtetag begründete.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz organisieren einzelne Städte Informationsveranstaltungen und lassen markante Gebäude in farbiges Licht tauchen. In Aachen wird beispielsweise das Ponttor rot beleuchtet. Grün als Farbe der Hoffnung lässt die Festung in Würzburg in neuem Licht erstrahlen. Auch Wien, Innsbruck, Genf, München, Berlin und erstmals auch Osnabrück beteiligen sich. Tokio enthüllt ein Monument als Mahnmal gegen die Todesstrafe. Denn Japan fällt immer noch Todesurteile. Weltweit hat San Egidio zudem die Benediktinerkloster aufrufen können, heute speziell für die zum Tod Verurteilten zu beten.

90 Prozent der vollstreckten Hinrichtungen pro Jahr entfallen auf China, Iran, Saudi-Arabien und die USA. In Europa inklusive Türkei ist sie aufgehoben. Dennoch flammen Diskussionen über eine mögliche Wiedereinführung regelmässig auf – vor allem im Zusammenhang mit Sexualdelikten. Dagegen wehren sich Organisationen wie Sant Egidio oder Amnesty International entschieden. Aktionstage wie der 30. November sollen helfen, Menschen zu sensibilisieren.
(rv 30.11.04 heh)







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