Kardinal Karl Lehmann hat gestern den Beratungsprozess für eine Strukturreform der
Pfarrgemeinden im Bistum Mainz eröffnet. Dabei stellte er Ideen für künftige Strukturen
vor. Die 345 Pfarrgemeinden des Bistums sollen künftig in "Pfarrgruppen" oder "Pfarrverbünden"
organisiert werden. Lehmann wies darauf hin, dass es „auf keinen Fall ein Einheitsmodell“
für die Umsetzung geben werde. Gleichzeitig rief er dazu auf, die Schaffung neuer
pastoraler Einheiten als Chance zu begreifen. Das endgültige Konzept für die neuen
Strukturen soll im Oktober 2005 verabschiedet werden. Eine Pfarrgruppe ist der
Zusammenschluss von bisher selbständigen Gemeinden unter Leitung eines Pfarrers. Die
hauptamtlichen Seelsorger und die ehrenamtlichen Mitarbeiter erhalten dabei einen
Schwerpunktauftrag für die gesamte Pfarrgruppe. In einem überschaubaren Zeitraum sollen
die Pfarreien stärker miteinander zusammenarbeiten und schließlich auch einen gemeinsamen
Pfarrgemeinderat bilden. Angestrebt werde für die Pfarrgruppen auf Dauer auch ein
gemeinsames Pfarrbüro. Der Pfarreienverbund hingegen ist die verbindliche Zusammenarbeit
von mehreren selbständigen Pfarreien, die jeweils einen eigenen Pfarrer haben. In
einem solchen Verbund sollen beispielsweise Gottesdienstformen und -zeiten, Veranstaltungen,
Wallfahrten und Jugendfreizeiten mehr aufeinander abgestimmt werden. (pm 30.11.04
sk)