Die Krise in der Ukraine tritt in ihre entscheidende Phase: Der Oberste Gerichtshof
entscheidet morgen über die Vorwürfe der Opposition, nach denen die Regierung die
Wahlen manupuliert hat. Bereits heute fordert die Opposition Präsident Leonid Kutschma
ultimativ auf, die Regierung zu entlassen. Vor diesem Hintergrund befürchten Beobachter
eine Spaltung des Landes. Der griechisch-katholische Kardinal von Lwiw (Lemberg),
Lubomir Husar, glaubt aber nicht an eine solche Gefahr: "Unsere Bürger, die über
Jahrhunderte zwischen Ost und West getrennt waren, treffen sich auf dem Hauptplatz
von Kiew. viele sprechen Russisch oder Ukrainisch, manche auch andere Sprachen, aber
sie sind solidarisch miteinander. Wir haben nach der Stimmauszählung einen Appell
an die Bevölkerung veröffentlicht. Darin haben wir sie aufgefordert, weiter zu insistieren,
damit Gerechtigkeit geschaffen wird, denn Freiheit bekommt man nicht einfach geschenkt.
Wir müssen bereit sein, dafür zu leiden." (rv)