Mit Entsetzen reagiert der Vatikan auf Morde und Gewalt in Neapel. In der süditalienischen
Vesuv-Stadt kämpfen lokale Mafia-Banden seit Monaten blutig gegeneinander; dabei geht
es offenbar um die Kontrolle des Drogenhandels. Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano"
spricht heute von einer "blutigen Spur des Terrors", die das "menschliche Gesicht"
der Stadt entstelle. Kardinal Michele Giordano von Neapel hat gestern seine Mitbürger
dazu aufgerufen, die Camorra - so heißt die lokale Mafia - "mit allen Mitteln" zu
bekämpfen. Dazu gehöre es auch, dass jeder sein "moralisches Gewissen schärfen" müsse.
Den Rechtsstaat könne man "nicht einfach von oben dekretieren" - er entstehe vielmehr
"in den Herzen der Menschen". (O.R./ansa 23.11.04 sk)