Geht der Wiener Kardinal Christoph Schönborn nach Rom, um dort Kardinal Ratzinger
an der Spitze der Glaubenskongregation abzulösen? Das österreichische Nachrichtenmagazin
"Profil" meint das zu wissen. Die Erzdiözese hat umgehende dementiert. "Ein kompletter
Unsinn - pure Fantasie", so kommentierte Erich Leitenberger, Sprecher der Erzdiözese
Wien, die Spekulationen. Vielleicht "gebe es Leute, denen es nicht so recht ist, dass
der Kardinal das Schiff der Kirche in Wien und in Österreich mit Entschlossenheit,
Geduld und Gottvertrauen durch die Turbulenzen geführt und wieder auf Kurs gebracht
hat", so Leitenberger wörtlich in Anspielung auf den Skandal um das Priesterseminar
in St. Pölten.
Dass Kardinal Schönborn die Stelle des Kurienkardinals Joseph Ratzinger einnehmen
soll, war bereits mehrmals Thema von Gerüchten gewesen. Ratzinger ist 77 Jahre alt
und hat vor zwei Jahren, wie vom kanonischen Recht vorgesehen, dem Papst seinen Rücktritt
angeboten. Dieser hat ihn aber gebeten, weiterhin an der Spitze der einflussreichen
Glaubenskongregation zu bleiben. Der 59jährige Kardinal Schönborn ist Mitverfasser
des 1993 erschienenen katholischen Katechismus.
(kap / rv 21.11.04 gs)