Ein Jahr nach Erscheinen des Ökumenischen Sozialwortes haben Vertreter des Ökumenischen
Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) eine positive Bilanz gezogen. Der gemeinsame
Text sei "auf vielfältige Weise aufgegriffen und umgesetzt worden", meinte Österreichs
"Sozial-Bischof" Maximilian Aichern. Bis zum Sommer wolle man sich nun durch eine
"Evaluation" Rechenschaft über den bisherigen Ertrag ablegen, der dann weitere Impulse
für das soziale Wirken der Kirchen geben solle, hieß es auf einer Pressekonferenz
in Wien. Die ÖRKÖ-Vorsitzende Christine Gleixner betonte:„Der Prozess Sozialwort
ist ein Lernprozess, ein Experiment kritischer Wahrnehmung und kritischer Prüfung.
Die aber sofort nach dem Erscheinen geäußerten Bemerkungen wie es werde eine Globalisierungsschelte,
die Bemerkung es werde eine Sozialromantik wiedergegeben, die sind doch nach näherer
Befassung mit dem Text - und nicht nur Blättern und Überschriften-Anschauen - verstummt.
Gerade bei der Umsetzung des Wortes in die Tat haben sich natürlich weitergehende
Fragen ergeben. Das Sozialwort ist ja auch ein offener Text und keine endgültiger
Text, ein gültiger, aber keine endgültiger.“ Für den griechisch-orthodoxen
Metropoliten Michael Staikos bedeutet der Text vor allem auch ein Stück gelunge Ökumene.
Er sagt, das Projekt „zeigt klar auch, was die Mitarbeit am ökumenischen Sozialwort
gezeigt hat, dass die Orthodoxie und die Altorientalen in Österreich gleichwertige
Partner sind, und keine Randerscheinung oder eine Ergänzung.“ (kap 20.11.04
hr)