Regierung und Rebellen haben vor dem UNO-Sicherheitsrat versprochen, Afrikas längsten
Bürgerkrieg - den im Südsudan - bis Jahresende beizulegen. Ein entsprechendes Dokument
unterzeichneten die streitenden Parteien heute auf der Sondersitzung des Sicherheitsrats
im kenianischen Nairobi. Eine neue UNO-Resolution von heute droht dem Sudan keine
Sanktionen an und beschränkt sich auf den Aufruf, die Gewalt im Südsudan "umgehend"
einzustellen. Sobald der Friede im Südsudan unter Dach und Fach sei, werde die internationale
Gemeinschaft dem Sudan helfen, verspricht der Text. Die Hilfsorganisation "Oxfam"
kritisiert in einer ersten Reaktion scharf die, so wörtlich, "Untätigkeit der UNO
in Darfur". Sie setze sich nicht genug dafür ein, auch diesen Konflikt im Westen des
Sudan beizulegen.
"Weiter Druck ausüben"Die Weltöffentlichkeit darf
mit ihrer Aufmerksamkeit für den Sudan und mit ihrem Druck auf das Regime nicht nachlassen.
Das meint die deutsche Sudan-Expertin Marina Peter. Sie hoffe, dass die Tagung des
Weltsicherheitsrats in Nairobi endlich zu einem Ende von zwanzig Jahren Bürgerkrieg
im Südsudan führe. Peter ist Koordinatorin einer Initiative europäischer kirchlicher
Entwicklungsorganisationen wie Brot für die Welt, Misereor und Missio.
Polio-Impfung
in Darfur Die Malteser führen nächste Woche im nördlichen Zipfel des Darfur den
zweiten Teil einer Impfkampagne gegen Kinderlähmung durch. Es sei traurig und ärgerlich,
dass die Kinder im Sudan auch noch durch Kinderlähmung bedroht würden, meint der Malteser
Nothilfe-Experte, der die Kampagne für die katholische Hilfsorganisation leitet. Sie
ist Teil einer landesweiten Aktion, die zeitgleich auch in 22 anderen afrikanischen
Staaten stattfindet. Der Darfur-Konflikt mit vielen Grenzübertritten und verhinderten
Impfaktionen ist nach Ansicht der Malteser eine wichtige Ursache für die Rückkehr
der Fälle von Kinderlähmung. Eigentlich war der Sudan war seit 2001 poliofrei. (pm
19.11.04 sk) (kap 19.11.04 sk)