Vatikan: Papst fordert "faire und transparente Wahlen" im Irak
Papst Johannes Paul II. betet um ein Ende von Terror und Gewalt im Irak. Vor dem neuen
Botschafter Bagdads beim Vatikan forderte der Papst heute außerdem "faire und transparente
Wahlen" im Irak. Über seinen Nuntius, der in Bagdad ausharrte, sei er dem irakischen
Volk während des jüngsten Konflikts immer nahe geblieben. Er hoffe, dass ihr Leiden
bald ein Ende habe und humanitäre Organisationen aus dem Ausland ihnen bald helfen
könnten. Der Papst zeichnete die Vision eines toleranten Irak, wo Religionen weiter
friedlich zusammenleben sollten - ein Rechtsstaat, hoffentlich, mit klarer Trennung
von ziviler und religiöser Sphäre, dem Recht auf freie Religionsausübung und keiner
religiösen Diskriminierung. Die Christen des Landes würden gerne mithelfen beim Aufbau
eines friedlicheren und stabilen Irak. Der Papst drängt die Übergangsregierung
Allawi, wirklich "faire und transparente Wahlen" zu organisieren, und ermutigt die
Iraker, an diesen Wahlen teilzunehmen. Beim Kampf gegen Terror und Instabilität solle
Bagdad vor allem auf Dialog und Verhandlungen setzen - Gewalt sei nur "letzte Wahl". Der
neue Botschafter, Albert Edward Ismail Yelda, ist Menschenrechtsexperte und war von
1987 bis letztes Jahr in London im Exil. (rv 15.11.04 sk)