Der Vatikan ermutigt zu mehr Schmerzforschung. Es sei wichtig, Therapien und Schmerzmittel
zu finden, statt der Versuchung zur Euthanasie nachzugeben. Das meinte der Papst heute
vor einem Kongress zum Thema Schmerzlindernde Behandlung. Die Medizin müsse immer
im Dienst am Leben stehen, so Johannes Paul. Er warnte aber gleichzeitig auch vor
einer Therapie um jeden Preis. Kardinal Javier Lozano Barragan vom vatikanischen Gesundheitsrat
meint: "Man muß erklären, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist und niemandem gehört
außer ihm. Euthanasie heißt also, etwas aus der Hand Gottes zu nehmen, was einem nicht
gehört. So kann man nicht vorgehen." Das Thema Schmerztherapie ist laut Kardinal
Lozano wichtig im Gespräch zwischen Konfessionen und Religionen. "Bei unserer Konferenz
richten wir darüber einen Dialog mit den Juden, den Moslems, den Hindus und Buddhisten
ein. Neu ist in diesem Jahr, dass wir diesen Dialog auch mit den Nichtglaubenden suchen,
also mit dem Post-Modernismus." Auch in einem Schreiben an italienische Mediziner
beschäftigt sich der Papst heute mit dem Thema Leben. Er erinnert sie an den Eid des
Hippokrates und warnt vor einer "arroganten Mentalität, die zwischen Leben und Leben
unterscheiden will". Lebensunwertes Leben gebe es nicht, so Johannes Paul. (rv
12.11.04 sk)