George Bush bleibt auch für eine zweite Amtszeit US-Präsident. Das ist das Ergebnis
der Wahlen. Unklar ist, wie Katholiken abgestimmt haben.
Da widersprechen sich
zwei Analysen: Nach der einen haben US-Katholiken mit knapper Mehrheit für den Herausforderer
John Kerry votiert, nach der anderen mit knapper Mehrheit für Bush. Klar ist allerdings,
dass der protestantische Block sich sehr viel deutlicher für den Amtsinhaber entschieden
hat. Zwei US-Kardinäle, die Bush zur Wiederwahl gratulierten, riefen ihre Landsleute
auf, nach den harten Auseinandersetzungen im Wahlkampf jetzt wieder versöhnliche Töne
anzuschlagen. Wichtig für die US-Gesellschaft ist, dass mit Bush weiter ein Gegner
der Stammzellforschung an Embryonen im Weißen Haus sitzt; durch Referenden in elf
Bundesstaaten wurde auch Bushs Ablehnung der so genannten "Homo-Ehe" gestärkt. - Erstmals
in diesem Wahlkampf hatten es Bischöfe mit einem katholischen Kandidaten zu tun, der
von einigen kirchlichen Positionen abweicht. Einige Politologen kritisieren jetzt
den Umgang der Kirche mit dem Kandidaten John Kerry; so ließen sich "Lebensthemen"
nicht positiv in die Köpfe der Wähler bringen. Ein Jesuit und Theologieprofessor in
Boston nennt es "puristisch", wenn ein Katholik nichts mehr mit einem Politiker zu
tun haben dürfe, der nicht völlig mit der Kirchenlehre übereinstimme. Eine solche
Haltung sei nicht Teil der katholischen Tradition, die Kirche sei schließlich keine
Sekte. (rv/kna/kath.net/ansa/ap... 04.11.04 sk)