Während Rom sich vom Rummel um die Unterzeichnung der EU-Verfassung erholt und Rocco
Buttiglione seine Kandidatur für die EU-Kommission zurückzieht, blickt der Papst auf
die Zukunft der Europäischen Union. Auch ohne ausdrückliche Erwähnung der christlichen
Wurzeln des Kontinents müssten die Christen sich weiterhin bemühen, ihre Werte in
der wachsenden Union zu verwirklichen, mahnte er heute beim Angelusgebet. Über die
feierliche Unterzeichnung am vergangenen Freitag sagte Johannes Paul: "Es war ein
besonders bedeutsamer Moment beim Bau des neuen Europa, dem wir weiterhin mit Vertrauen
zusehen. Es war die jüngste Etappe auf einem Weg, der noch lang sein wird und immer
mehr Einsatz erfordert. Wenn man der christlichen Wurzeln des Kontinents Rechnung
trägt, beruft man sich auf ein geistiges Gut, das grundlegend für die künftigen Entwicklungen
der Union bleibt. Deshalb wünsche ich, dass die Christen weiterhin in alle Bereiche
der europäischen Institutionen jene biblischen Fermente einbringen, die Frieden und
Zusammenarbeit unter den Bürgern im gemeinsamen Einsatz für das Gemeinwohl garantieren.