Südafrika: Jubiläum Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung
Genau fünf Jahre ist es her, dass die katholische Kirche und der lutherische Weltbund
in Augsburg die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre unterzeichneten. Damit
wurden gegenseitige Lehrverurteilungen aufgehoben. Nach dem Meilenstein auf dem Weg
der Ökumene beklagen Christen heute vielerorts eine Flaute im Dialog. Der Präsident
des Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, widersprach dem entschieden beim Jubiläums-Festakt
gestern im südafrikanischen Johannesburg. Erfolge bei der Ökumene bedürften sicher
großer Mühen und Geduld. Die Gemeinsame Erklärung habe aber gezeigt, das Fortschritt
möglich sei. Das könne den Christen neues Vertrauen und und neuen Schwung in die Ökumene
bringen. Kasper forderte in Johannesburg mehr Dankbarkeit für das, was bereits erreicht
ist, ohne mögliche künftige Risiken aus den Augen zu verlieren. Die gesellschaftlichen
Veränderungen von heute könnten laut Kardinal sehr wohl neue Gegensätze bei ethischen
Fragen aufkommen lassen. Ebenso wie Kasper findet auch der Leitende Bischof der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Hans-Christian Knuth, dass Katholiken
und Protestanten sich in den letzten Jahren näher gekommen sind: