Weitab vom momentanen öffentlichen Weltinteresse kämpfen Menschen in der sudanesischen
Krisenregion Darfur ums Überleben. Dabei hat sich die Sicherheitslage in Darfur in
den vergangenen Monaten noch zusätzlich verschlechtert. Das hat die Malteser Nothilfe-Expertin
Birke Herzbruch beobachtet, die in dieser Woche aus dem Sudan zurück gekehrt ist.
"Es gibt vermehrt Zwischenfälle zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen bzw.
den Djandjaweed, wobei man auch unterscheiden muss zwischen den einzelnen Darfur-Regionen.
Der Westen und der Süden sind stärker betroffen als der Norden. Dennoch ist der Norden,
in dem die Malteser tätig sind, ebenfalls betroffen von der sich zuspitzenden Lage.
Es gibt innerhalb der Flüchtlingslager vermehrt Unruhen zwischen den dort lebenden
Menschen und den Polizisten und dem Militär. Einzelne größere Straßen werden regelmäßig
unter Beschuss genommen oder auch von Banditentum ausgeräubert. Die Banditen halten
Autos und LKWs an, befragen sie, rauben sie aus. Die Lage hat sich diesbezüglich wirklich
verschlechtert." Die geplanten Hilfsmaßnahmen konnte der Maltester Hilfsdienst
nur mit großer Vorsicht durchführen, erklärte Herzbruch. "Wir sind seit Juli in
Norddarfur tätig und konnten damals schon erste Medikamente bereitstellen. Darüber
hinaus haben wir die Gesundheitsstrukturen versorgt mit Medikamenten und Verbrauchsgütern.
Außerdem bieten wir Trainingsmaßnahmen für das Personal an, damit sie besser in der
Lage sind, ihre Kapazitäten zu nutzen." Insgesamt ist die Unterstützung der Maltester
in Darfur bis jetzt 45.000 Menschen in der Krisenregion zugute gekommen. (rv 4.11.04
gs)