2004-11-05 16:33:54

Frankreich: Arafat stirbt


ISRAELE: ARAFAT


Palästinenser-Führer Arafat ringt weiter mit dem Tod. Erstmals hat das jetzt auch die palästinensische Seite offiziell bestätigt. Wie reagieren die Menschen im Heiligen Land auf diese Nachricht? Die Stimmung in Jerusalem ist erstaunlich ruhig, sagt Pfarrerin Petra Heldt, die Direktorin der Ökumenischen Theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel. Heute etwa hätten sich zwar Tausende zum Ramadan auf dem Tempelberg versammelt, der Name Araft jedoch sei kaum gefallen. Und:

"Ich hab Leute gefragt: "Was denkt ihr denn dazu?" - in Bethelem zum Beispiel - Christen, mit denen wir sehr eng zusammen arbeiten. Und dann sagtwn sie ´Ja, ist der nicht jetzt irgendwo in London?´ Ich sagte ´Nein - der ist eigentlich in Paris.´ ´Ach ja´ sagten sie, ´vielleicht, aber er ist ja sowieso zu Ende.´ Also das heißt, von der Straße her ist das Gefühl ´So what´. Ich weiß, dass es innerhalb der Medien, auch innerhalb der Leute, die mit Arafat auf diploamtischer oder auf Medien-Ebene relativ viel zu tun hatten, oft ein anderes Bild, ein Bild der Traurigkeit gezeichnet wird. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das zwar lese, aber nicht wiederfinde auf der Straße."

Welche Auswirkungen wird der wohl unvermeidliche Tod Arafats auf den Friedensprozess in Nahost haben? Petra Heldt meint:

"Es kommt sehr darauf an, wer jetzt die Führung übernimmt und die Kraft hat und die Autorität bekommt, dies doch zu tun. Das palästinensische Volk und die verschiedenen Organisationenn waren so daran gewöhnt, die letzten 40 Jahre, jeden Befehl von Arafat zu bekommen, dass dieser Prozess kaum bisher eingeübt worden ist und so ist bisher auf israelischer Seite oder auf EU-Seite die große Frage: ´Mit wem sollen wir jetzt eigentlich reden?´ Das kann eine Chance sein - aber es kann auch weiter eine große Verzögerung sein.
(rv 05.11.04 hr)








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