Im afrikanischen Wirtschaftswunderland Botswana haben vergangenen Samstag mehr als
eine halbe Million Wähler ihr neues Parlament gewählt. Die regierende Demokratische
Partei hat dabei, wie erwartet, einen hohen Sieg errungen und wird den Präsidenten
Festus Mogae für eine zweite Periode in seinem Amt bestätigen. Botswana ist dank seiner
Diamantenindustrie eines der reichsten Länder Afrikas. Allderdings weist es mit 40
Prozent HIV-Positiven auch die zweithöchste HIV-Infektionsrate der Welt auf. Der Präsident
hat vor einigen Jahren ein Anti-Aids-Programm gestatet. Bischof Boniface Setlalekgosi,
Vorsitzender der botswanischen Bischofskonferenz. "Da gibt es im Moment gewaltige
soziale und medizinische Anstrengungen. Beispielsweise ist die Aids-Behandlung für
alle kostenlos. Außerdem hat die Regierung Hilfsprogramme für Waisen ins Leben gerufen." AIDS
schlägt sich immer stärker auch in der Volkswirtschaft des Landes nieder. Doch in
Sachen Demokratie gilt Botswana, das an Südafrika, Namibia, Sambia und Simbabwe grenzt,
vielen Beobachtern als Afrikas Musterland. "Viele Menschen sehen bei uns mit Optimismus
in die Zukunft. Sie sind stolz auf die vorbildliche Demokratie in ihrem Land, sie
sehen ja auch, dass sie viel mehr Freiheiten genießen als die Leute in den Nachbarländern.
Dieses Demokratiegefälle macht uns auch etwas Sorgen." (rv 4.11.04 gs)